Schritt 5. Auswertung von Reichweite und Akzeptanz

Nach dem Kampagnen-Startschuss im vorherigen Schritt kommen wir nun zum Ende des Planungsprozesses und schließen mit der Kampagnenauswertung ab:

 


Abbildung 1: Die Phasen des Narrative-Change-Prozesses 

 

In den ersten vier Schritten des Prozesses solltet Ihr Folgendes erreicht haben:

  • eine Strategie, Materialien und einen Plan zusammengestellt haben, um die Mitte in die Debatte über Migration einzubeziehen,
  • das Kampagnenteam derart vorbereitet haben, dass es bereit ist, sich auf einen herausfordernden Austausch einzulassen,
  • die Kampagne gestartet und durchgeführt, Reaktionen bearbeitet und Kampagnenergebnisse überwacht haben.

Nun kommen wir, wie bei jedem fokussierten Projektmanagement-Ansatz, zum Evaluierungsschritt, der folgende Punkte umfasst:

 
Elemente
Details
1. Entwickelt ein Auswertungsdesign Arbeitet die Methoden aus, mit denen Ihr die Reichweite, Reaktion und Akzeptanz der Kampagne messen werdet.
2. Sammelt die Daten, teilt und reflektiert sie Erstellt einen Aktionsplan für die Datenerfassung, Analyse und Berichterstattung über die Kampagne.



Es gibt erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit von Narrative-Change-Kampagnen, sodass es für Eure Organisation/Euer Bündnis und Eure Unterstützer*innen noch wichtiger wird, zu sehen, ob und wie die Kampagne die Narrative in der öffentlichen Debatte Eurer Zielsegmente beeinflusst hat. Die Evaluierung wird nicht nur dazu dienen, den Partner*innen den Wert der Kampagne aufzuzeigen. Sie gibt auch wichtige Erkenntnisse für die Kampagnenorganisation(en). Dies beinhaltet, 

  • dass Ihr zum einen eine Evidenzbasis und eine Reihe von Hinweisen habt, um daraus wertvolle Lehren für nachfolgende Kampagnen zu ziehen, 
  • außerdem seht, ob Ihr Eure Ressourcen sinnvoll eingesetzt habt, 
  • zum anderen eine Motivation für Euer Team habt, auf den Erfahrungen aufzubauen, 
  • und schließlich hoffentlich Belege für den positiven Beitrag, den Eure Kampagne geleistet hat.

Im Rahmen unserer Unterstützung für Aktivist*innen, die auf politischer Interessenvertretung basiert, betonen wir, wie wichtig es ist, „kleine Siege“ zu erringen und sich seiner Verdienste bewusst zu sein – „Ehre, wem Ehre gebührt“ heißt ein entsprechendes deutsches Sprichwort. Gleiches gilt für eine derartige politische Interessensarbeit – dies kann allerdings nur durch die Messung der Kampagnenwirkung und eine solide Auswertung erfasst werden. Und das ist von entscheidender Bedeutung, da die narrative Veränderung ein längerfristiges Unterfangen ist als eine Kampagne und nachhaltige Energie und Anstrengungen von hartnäckig engagierten Aktivist*innen benötigt werden. Dieser Abschnitt konzentriert sich auf das ganzheitliche Denken und praktische Hilfen zu den zu evaluierenden Zielauswertungsebenen und gibt praktische Vorschläge, wie dies gelingt.

 

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